Herbert Schnelle

Herbert Schnelle

Herbert Schnelle (* 31. Mai 1895 in Danzig; † 6. August 1966 in Barmstedt) war ein deutscher Unternehmer.

Herbert Schnelle im Jahr 1964

Kaufmännische Lehre in einem großen Modehaus in Danzig. Bereits während der Lehrzeit wurde er Werbeleiter. Kriegsdienst von 1914 – 1918. Ab 1919 Vertretung des Blattes Soldatenzeitung “Ostwacht“ Allenstein / Danzig. Redakteur und Akquisiteur für Anzeigen. Gründung von “Herbert Schnelle Annoncen-Expedition“. Die Annahme von Annoncen für verschiede Zeitungen wurde kein Erfolg. Der Druck von Briefbogen und Werbedrucksachen mit Ausführung von Entwurf und Drucklegung dagegen sehr erfolgreich. Es wurden größere staatliche Aufträge für Aus- und Einfuhrformulare erteilt.
Am 18.11.1919 erfolgte die Eintragung “Herbert Schnelle“ in das Handelsregister Danzig. Es wurde eine kleine Druckerei angemietet für die Herstellung von Briefordnern und Schnellheftern für Polen. Das Markenzeichen “Velox“ wurde 1923 eingetragen für den besseren Marktauftritt in Polen. (Velox ist die lateinisierte Form des Familiennamens Schnelle.) Während der Inflation 1923 wurden die ersten Maschinen erworben und die Herstellung von Registraturen, Geschäftsbüchern und der Vertrieb von Schreibwaren erweitert. Erste Teilnahme an der Messe in Posen und regelmäßige eigene Ausstellungen in verschiedenen großen Städten in Polen.

Herbert Schnelle mit seiner Frau Frieda im Jahr 1965

Ab 1924 Lizenz-Herstellung für Danzig und Polen für die “Definitiv“ Durchschreibe-Buchhaltung. Entwicklung von eigenen Buchhaltungsapparaten. Drucksorten wurden in deutscher und polnischer Sprache angeboten.

1929: Nach 10 Jahren 60 Mitarbeiter. Ausbau des Vertreternetzes in Polen und Organisation eines Vertriebsnetzes. Dadurch konnten die schweren Jahre 30/32 überwunden werden.

1934 war ein großer Kundenstamm in Danzig und Polen vorhanden. Organisation eines gesonderten Vertriebssystems für die Durchschreibe-Buchhaltung. Kauf einer Druckerei in Warschau für die Produktion von Briefordnern, Schnellheftern und Karteikarten. Zentralisierung von Fabrikation und Verwaltung. Einführung von flexibler Produktion für neue Artikel.

Ab 1942 Ankauf des Metallverarbeitungsbetriebes “Feinmechanik GmbH“ in Danzig. Damit war die Belegschaft auf 260 Mitarbeiter in zwei Betrieben angewachsen.

1945 Flucht nach Berlin. Nach dem Zusammenbruch Vertreter für eines der größten Schreibmaschinen-Geschäfte Deutschlands in Berlin. Rückholung von verliehenen Schreib- und Buchungsmaschinen als erste erfolgreiche Aufgabe. Neuanfang in Hamburg ab November 1945. Ein Schreibtisch im Büro des ehemaligen Geschäftsfreundes Alwin Gärtner, Große Bleichen im Zentrum von Hamburg. Druck von Formularen für die Durchschreibe-Buchhaltung. Ein erfolgreicher Anfang wurde auch durch den Erhalt von Zahlungen unterstützt, die in den letzten Kriegsmonaten nicht mehr an “Velox“ in Danzig überwiesen werden konnten.

Am 20.3.1946 Eintrag in das Handelsregister Hamburg: “Velox-Metall- und Papierverarbeitungswerk

Ab 1946 Anmietung von Räumlichkeiten in Barmstedt, weil in Hamburg vieles zerstört war. Sukzessive Beschaffung von Maschinen. Beginn mit der Fertigung von Schulheften. Mit geliehenem LKW erste Papierbeschaffung im Ruhrgebiet durch Tauschgeschäfte (?>Kohle>Zement>Papier).

Quelle: Dirk Schnelle

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