Unsere Broschüre Barmstedt-Geschichte, Heft 1 ist der Anfang einer Reihe, die unser im Internet begonnenes Projekt in handlich lesbarer Form fortsetzen soll. Während die Webseite ständig verändert, weil neue Abschnitte in Angriff genommen werden, neu gefundene und ausgewertete Quellen dazukommen, neue Themen aufgenommen werden oder durch neue technische Möglichkeiten die Wissenspräsentation verändert oder das Aussehen verbessert werden kann, bleiben Bücher demgegenüber so wie sie einmal gedruckt wurden. Damit haben sie natürlich den Vorteil der Beständigkeit und die meisten von uns lesen Bücher lieber als Bildschirmseiten. Zeitungen sind eine Zwischenform. Zwar sind sie gedruckt, verlieren aber am Tag nach ihrem Erscheinen schon ihre Aktualität und werden deshalb durch eine neue ersetzt. Aufbewahren ist schwierig, wenn man nicht dazu neigt, Interessantes gleich zu archivieren.
Darum haben wir aus dem bisher zusammengetragenen Fundus auf dem Barmstedt-Wiki und aus dem reichen Angebot alter Zeitungen, v. a. der Barmstedter Zeitung, Texte, Bilder und Karten ausgewählt, redigiert und kommentiert, die einen neuen Zugang zu unserer lokalen Geschichte ermöglichen. Neben den in letzter Zeit erschienenen Büchern von Peter Steenbuck, Claudia Kollschen und Helmut Trede bieten wir damit für die Bücherfreunde – und das sind wir alle! – eine lesbare Chronik der Ortsgeschichte und zusätzliche Reportagen zu einigen, wie wir meinen, interessanten und wichtigen Entwicklungen, Personen und Ereignissen aus dem 20. Jahrhundert.
Da die Seitenzahl einer Broschüre begrenzt ist, unser Material aber unermesslich, haben wir uns für eine Serie von Heften entschieden. So können wir nach und nach vergessene Epochen und Episoden sowie Menschen, die Wichtiges dazu beigetragen haben, Entwicklungen voranzutreiben und Dinge zu verändern, wieder bekannt machen.
In unserem ersten Heft ist leider ein Fehler in der Gliederung vor dem Druck nicht mehr korrigierbar gewesen. Fälschlicherweise ist die Kapitelüberschrift „Das Amt Barmstedt als Teil der Grafschaft Holstein-Pinneberg“ auch den Kapiteln „Die freie und Reichsgrafschaft Rantzau“ und „Barmstedt unter dänischer Herrschaft“ übergeordnet. Das ist natürlich falsch, da diese beiden Epochen nicht als Unterkapitel in die Schauenburger Zeit einzuordnen sind. Leider wurde diese Zuordnung durch einen technischen Fehler falsch übermittelt und kam so in Druck. Wir bitten um Entschuldigung. Ebenso gibt es auf S. 17 einen Fehler in der Jahreszahl: Es muss heißen: „…und nach 1138 auf den alten Fundamenten wiederaufgebaut worden ist…“ Natürlich bitten wir prophylaktisch auch um Nachsicht für alle Fehler, die darüber hinaus enthalten sind oder sein könnten.
Unser Gebiet der Geschichte hat es an sich, dass Quellenkenntnis und Quellenkritik abhängig sind von der Übersicht, dem Fleiß und der historischen Kompetenz der jeweiligen Forscher. Einiges, was bisher als sicher galt, gilt manchmal nicht mehr, weil sich Fehler in der Interpretation des Materials oder eine andere Einschätzung der Glaubwürdigkeit der Quelle ergeben haben. Aus dem Grunde ist eine ständige Auseinandersetzung wichtig und wir als Gruppe von Forschern der Barmstedter Geschichte haben genau diesen lebhaften Prozess zum Ziel. Gerade wenn es um das 20. Jahrhundert geht, werden wir diese Diskussion brauchen. Wie war es eigentlich wirklich? Ist diese Entwicklung eine Barmstedter Besonderheit oder war es im Umland ähnlich? Wodurch wurde das Ereignis ausgelöst? Diese und ähnliche Fragen werden wir uns stellen und Antworten suchen. Wir hoffen auf das Interesse aller Barmstedter und an der Geschichte unseres Ortes und der ehemaligen Grafschaft Interessierten und freuen uns über jede Zuschrift, Kritik, Ergänzung und Korrektur.
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