1024 wurde Konrad II. römisch-deutscher König und Kaiser (1027-1039). Ab jetzt herrschte die Dynastie der Salier: Heinrich III. bis 1056, Heinrich IV. bis 1105, Heinrich V. bis 1125. In dieser Zeit fanden aufgrund der Rivalität zwischen Königtum, Fürstenmacht und Papsttum der Sachsenkrieg und der Investiturstreit statt. Im Sachsenkrieg lieferten sich sächsische Fürsten und Bauern gegen Heinrich IV. Kämpfe um Eigentumsrechte im Gebiet der Kaiserpfalz von Goslar. Beim Investiturstreit ging es um das Recht der Amtseinsetzung Geistlicher, der jedoch auch den Hintergrund eines Kampfes zwischen der königlichen Zentralgewalt und den Bestrebungen des fürstlichen Adels, die Lehnshoheit abzuschütteln und eigene dynastische Territorien mit selbst eingesetzten Ministerialen in Verwaltung und Justiz aufzubauen. Es kam zu gegenseitigen Nichtanerkennungen von Papst und Kaiser und Gegenkönigen. Auf dem Höhepunkt des Streits, im Jahre 1076, exkommunizierte und bannte Papst Gregor VII. Kaiser Heinrich IV., musste ihn jedoch 1077 nach dessen „Gang nach Canossa“ wieder in seine Rechte einsetzen.

Eine entscheidende Rolle in dieser Zeit spielten außerdem die Normannen. Im Jahr 1030 konnten sie eine Herrschaft über Süditalien und Sizilien errichten. Kurze Zeit später, im Jahre 1066, eroberten andere Normannen unter Herzog Wilhelm II. von der Normandie (William The Conquerer) in der Schlacht bei Hastings England, nachdem 1031 der angelsächsische König Aethelred vor den Wikingerüberfällen in die Normandie geflohen war und in seinem englischen Königreich 1066 ein Machtvakuum entstanden war.


Kreuzfahrerstaaten nach dem 1. Kreuzzug

1096 rief Papst Urban II. zum ersten Kreuzzug auf, zur „Rückeroberung“ Palästinas von den Muslimen. Der byzantinische Kaiser Alexios hatte um Hilfe der lateinischen Christen gegen die von Osten eindringenden Seldschuken gebeten. Es kam in ganz Westeuropa zu unorganisierten Volkskreuzzügen, die teils mit grausamen Pogromen an der jüdischen Bevölkerung endeten. Ein großes Kreuzritterheer, ohne den deutschen und französischen König, aus Franzosen, Normannen, Flamen und Lothringern formierte sich und zog nach Konstantinopel, wo der byzantinische Kaiser Alexios ihnen den Lehnseid abnahm. Der Kreuzzug endete 1099 mit der blutigen Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer und der Gründung der Kreuzfahrerstaaten Jerusalem (bis 1187; heute Israel/Palästina), Antiochia (bis 1268; heute westl. Syrien) , Edessa (bis 1144; heute Kurdengebiet), Tripolis (bis 1289; heute Libanon)

„Der erste Kreuzzug führte zur Errichtung mehrerer Kreuzfahrerstaaten, die sich gegenseitig durch Streitigkeiten schwächten, während sich die zuvor uneinigen Muslime zusammenschlossen. Da die Kreuzfahrer mehrere Küstenstädte des östlichen Mittelmeeres eroberten, erlebte der Orienthandel einen gewaltigen Aufschwung, von dem vor allem italienische Hafenstädte wie Genua und Venedig profitierten. Der Kontakt mit der byzantinischen und der arabischen Welt führte zu einer kulturellen Weiterentwicklung des Abendlandes. Der wiederholte Vertrauensbruch der Anführer des ersten Kreuzzuges gegenüber dem byzantinischen Kaiser legte den Grundstein für weitere Konflikte, zudem sollte der grausame Charakter des Kreuzzuges die weiteren Auseinandersetzungen mit der islamischen Welt prägen. Der Beginn der Kreuzzüge leitete außerdem die allmähliche Herausbildung gemeinsamer ritterlicher Ideale in Westeuropa ein, die stärker als zuvor von christlichen Vorstellungen geprägt waren.“

Empfehlenswert für Freunde des historischen Romans ist zu diesem Thema die Götaland-Serie des schwedischen Autoren Jan Guillou, deren erster Band „Der Kreuzritter“ ist.