Küsterkamp

Küsterkamp

Im März 1954 beantragte der damalige Eigentümer des Hotels „Stadt Hamburg“, Peter Lorenzen, den ehemaligen Hotelgarten (heute: Küsterkamp 2 – 10) in Bauplätze aufteilen zu dürfen. Nach erfolgter Genehmigung im Jahre 1956 begann der Verkauf und die Bebauung des Geländes.

Für die neuen Bauparzellen erstellte die Stadt Barmstedt im Jahre 1956 vorläufig eine provisorische Straße – lediglich der Unterbau wurde fertiggestellt -. Eine Verbesserung des Straßenzustandes konnte aus finanziellen Gründen erst im Jahre 1973 erfolgen.

Die Schmiede Doering am Küsterkamp im Jahre 1950. Im Vordergrund der Garten der Nachbarin Willing, der später zum Firmengelände Doering hinzukam.

Bereits 1967 wurden von seiten der Stadtverwaltung Überlegungen angestellt, im Bereich der damaligen Kleingartenflächen, die im Eigentum der ev.-luth. Kirchengemeinde standen, am Küsterkamp einen neuen Marktplatz zu schaffen. Aber erst 1970 gelang es der Stadt Barmstedt, von dem neuen Eigentümer, Hans Doering, das notwendige Gelände zu erwerben. Die Ziele der städtischen Planungen waren die Verlegung des Marktplatzes und Neugestaltung und Erweiterung des Stadtkernbereiches.

Während der Jahre 1948 bis 1975 führte Olof Saß das Lebensmittelgeschäft Willing, Am Markt 6, im Eingangsbereich des Küsterkamps. Im Jahre 1975 erwarb die Volksbank eG dieses Grundstück zusammen mit dem Gebäude Am Markt 8, der ehemaligen Gastwirtschaft und Kohlenhandlung Glismann, im Volksmund auch „Köm-Glismann“ genannt. (Bis zum 31.8.1974 führte Adolf Glismann die Gastwirtschaft.)

Im August 1976 wurden an der Rückseite der ehemaligen Gastwirtschaft ein etwa 300 Jahre alter Anbau sowie ein Schuppen abgerissen. Damit waren die Voraussetzungen für ein neues Bankgebäude der Volksbank mit einem Arztzentrum geschaffen. Das Haus Willing, 1877 von Johann Hinrich Willing erbaut, wurde am 30.5.1984 abgebrochen.

Der Marktplatz mit dem Küsterkamp im Jahre 1977. Von links nach rechts: Woll- und Handarbeitsgeschäft Friedrich, gegründet 1910; Haus Glismann; Haus Willing; der Neubau der Volksbank am Küsterkamp.

Die Einweihung des Volksbankgebäudes und Ärztehauses Küsterkamp 1, fand am 22.7.1977 statt. Bis dahin war der Sitz der Volksbank in Barmstedt seit dem 17.8.1957 das Gebäude Kuhberg 3. Der reguläre Bankbetrieb in den neuen Räumlichkeiten wurde am 25.7.1977 aufgenommen. Am gleichen Tag eröffneten die Fachärzte für innere Krankheiten Dr. med. Dirk Schemmel und Dr. med. Helmut Schwartz hier ihre Gemeinschaftspraxis. Des weiteren waren in diesem Gebäude die Zahnarztpraxis Wünsche und Büroräume des Steuerberaters Meier, des Rechtsanwalts Schack und der Barmer Ersatzkasse untergebracht.

Das im Jahre 2011 abgerissene Gebäude des Aldi-Marktes, Küsterkamp 3, erbaute der Geschäftsmann Hans Doering in den Jahren 1975/76. Am 30.9.1976 öffnete der Aldi-Markt erstmalig seine Tore. Die im ersten Stock geschaffene Gaststätte „Bürgerstuben“ und die neuzeitliche Bundeskegelbahn wurden am 6.11.1976 eröffnet.

Die Einweihung des neuen Barmstedter Marktplatzes fand an einem einprägsamen Termin statt. Am 11.11.1977 um 11.11 Uhr wurde er zur Benutzung freigegeben. Zwei Jahre später errichtete das THW, Ortsgruppe Barmstedt, die Fußgängerbrücke, die den Küsterkamp unmittelbar durch das Kleingartengelände mit der Kampstraße verbindet. Das bedeutete eine wesentliche Verkürzung das Schulweges zum Schulzentrum Heederbrook. Am 27.8.1979 wurde die Brücke anlässlich einer ersten „amtlichen Brückenbegehung“ eingeweiht.

Das Gebäude der ehemaligen Schankwirtschaft u. Kohlenhandlung von Adolf Glismann, das bis zum 31. August 1974 betrieben worden war und im Volksmund „Köm-Glismann“ genannt wurde, wurde für einen Erweiterungsbau der Volksbank im Jahre 1996 abgerissen.

Am 21.5.1999 wurde der neue Bau der Volksbank an der Ecke zum Küsterkamp eingeweiht.

In den Jahren 2011 bis 2012 fand erneut eine umfangreiche Neubebauung am Küsterkamp statt. Die Supermärkte Aldi und Rewe zogen in einen neu gebauten Komplex, der 1975/76 gebaute „alte“ Aldi-Markt wurde abgerissen.

Quellen:

  • „Historischer Streifzug durch die Straßen Barmstedts“ von Hans Dössel, bearbeitet von Rudolf Schröder und Hildegard Burchert aus der Broschüre „850 Jahre Barmstedt“ (Hrsg. Stadt Barmstedt), 1989
  • Archiv Eva und Peter Steenbuck
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